Matcha Tee Radioaktive Belastung
Seit dem Unglück in Fukushima sind viele Verbraucher besorgt, wenn es um Esswaren aus Japan geht. Tatsächlich ist Vorsicht geboten, wobei Grüntee in der Regel nicht belastet ist, da er weiter im Süden angebaut wird.
Diese Frage haben alle Teeliebhaber nach der Atomkatastrophe in Fukushima in Japan 2011 gemeinsam: Kann man bedenkenlos Grüntee und vor allem Matchatee aus Japan kaufen? Wie so oft gilt: „Kommt darauf an!“ Prinzipiell steht dem Genuss von Matcha Tee aus Japan nichts im Wege.
Zunächst ist die Ernte 2011 betroffen. Zum Zeitpunkt des Geschehens wurde Tee aus der Grenzregion in Shizuoka mit leicht erhöhten Werten gemessen. Doch seit der 2012-Ernte bis heute sind keine Auffälligkeiten mehr zu erkennen. Aber ist darauf auch Verlass?
Die größten Teeanbaugebiete in Japan Shizuoka, Kagoshima und Mie sind sehr weit von Fukushima (mehr als 1.500 km) entfernt. Shizuoka, welches etwa 40% der Teeproduktion von Japan ausmacht, ist etwa 500 km vom Unglücksort entfernt. Nur mit dem Wind hätten die toxischen Stoffe in die Anbaugebiete getragen werden können. Da dieser allerdings meist in Richtung Nord-Osten bläst, darf man auch hier aufatmen. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz wurden seit 2012 bis heute keine überhöhte radioaktive Strahlung bei Lebensmittel- und somit auch bei Teeimporten festgestellt. Außerdem sorgen viele Gebirgsketten dafür, dass die toxischen Stoffe mit dem Wind damals nur in wenige Anbauregionen vordringen konnten.
Kontrollen in Deutschland und Japan
Dazu kommt, dass die Tees zwei Mal geprüft werden: Die jeweilige Region in Japan und sogenannte Präfekturen testen den Tee auf Strahlung und statten ihn dann mit einem Gesundheitszertifikat aus. Und ohne die jeweiligen Einfuhrdokumente darf der Tee nicht in Deutschland importiert werden.
Viele Lebensmittellieferungen werden an den Außenkontrollstellen der EU stichprobenartig überprüft. Waren aus bestimmten Regionen in Japan dürfen nur mit Gesundheitszertifikat eingeliefert werden. Ganz nach dem Motto „doppelt hält besser“. In Deutschland ist deshalb aus meiner Sicht ein Kauf von Match-Tee bedenkenlos möglich. In anderen Ländern außerhalb der EU und in Japan sollte man bei der Wahl auf Sicherheits- und Gesundheitssiegel achten.
Die Stiftung Warentest Ausgabe von Oktober 2015 hat verschiedene Grüntees einem Test unterzogen und keines der Produkte war hinsichtlich radioaktiver Strahlung bedenklich. Führende Teelabore bestätigen ebenfalls, dass es seit der Ernte 2012 keine Auffälligkeiten mehr bei den Untersuchungen gibt.
Bei den ganzen Angaben und Messungen fragt man sich natürlich, was überhaupt die Grenzwerte sind: In Japan sowie in der EU gilt für Cäsium 134 und 137 (Cäsium entsteht bei der Kernspaltung von Uran) ein Grenzwert von 10 Becquerel pro Kilogramm und bei getrockneten Blättern von bis zu 500 Becquerel pro Kilogramm.
Dennoch ist Vorsicht geboten!
Man sollte sich allerdings nicht zu früh freuen: Keiner der 25 Tees im Test der Stiftung Warentest war frei von Schadstoffen. Daher ist es ratsam, sich nicht nur über die radioaktive Strahlung, sondern auch über andere gefährliche Schadstoffe und die Pestizidbelastung Gedanken zu machen und beim Kauf von Matchatee vor allem auf ein Biosiegel und entsprechende Qualitätstests zu achten.