Matcha Tee Qualitätsstufen
Matcha Tee gibt es in vielen verschiedenen Qualitätsstufen. Um die verschiedenen Qualitäten bestimmen zu können, haben wir für Dich diese Übersicht erstellt.
Grüner Tee in allen Qualitätsstufen, sowie schwarzer, weißer, gelber und Oolong Tee, werden meistens aus der Teepflanze Camellia Sinensis gewonnen. Der Unterschied in der Qualität und zu anderen Tees entsteht also nicht durch verschiedene Pflanzenarten.
Entscheidend für Qualität, Geschmack und Farbe sind in erster Linie die Verarbeitung und der Anbau der Pflanze, sowie klimatische Bedingungen, Bodenbeschaffenheit und Erntemethode.
Schwarzer Tee zum Beispiel entsteht durch die volle Fermentation der geernteten Teeblätter, was die zuvor noch grünen Blätter komplett dunkel werden lässt.
Bei grünem Tee wird die natürliche Fermentation mit Hilfe von Dämpfen, Erhitzen oder Rösten verhindert, was die grüne Farbe und den typischen Geschmack der Blätter erhält. Mit Fermentation ist im Prinzip nichts anderes als Oxidierung gemeint, welche bereits direkt nach dem Abscheiden der Teeblätter einsetzt. Grüntee muss also immer schnell und frisch verarbeitet werden.
Bei Grünteesorten ist zudem noch ausschlaggebend, wie stark und wie lange der Tee vor der Ernte beschattet wurde. Unbeschatteter Tee bedeutet, dass die Teepflanzen einfach im Sonnenlicht wachsen. Schattentee dagegen wird in den letzten Wochen vor der Ernte mit Bambusmatten, Netzen o.ä. abgedeckt.
Besonders beliebt und exklusiv sind die zarten Blätter der ersten Tee-Ernte eines Jahres. Sie weisen den geringsten Anteil an Bitterstoffen auf und haben zugleich einen intensiven und frischen Geschmack.
Matcha Qualitätsmerkmale
Die Qualität von Matche-Tee lässt sich anhand folgender Merkmale des Tee Pulvers erkennen:
Farbe: Je dunkler das Grün, umso besser ist die Qualität. Nur die voll beschatteten Sträucher des Tencha entwickeln eine intensive, dunkelgrüne Farbe. Mindere Qualitäten hingegen sind heller oder gar gelblich bis bräunlich. Auch älteres Pulver verfärbt sich.
Geschmack: Je bitterer der Geschmack, desto schlechter ist die Qualität. Schmeckt das Pulver sehr bitter oder gar säuerlich, handelt es sich um eine sehr geringe Qualität oder um altes Pulver. Auch manchen Bio-Sorten wird ein eher säuerlicher Geschmack nachgesagt. Durch die Vollbeschattung des Tencha wird die Entwicklung der Bitterstoffe reduziert und die Zunahme der Süße produzierenden Aminosäuren gefördert. Je milder, lieblicher und frischer der Geschmack, umso höher die Qualität.
Feinheit: Je feiner das Pulver ist, umso besser ist die Matcha Qualität. Die Partikel des mit Granitmühlen gemahlenen Tencha betragen nur 5-17 Mikrometer und sind so fein, dass sie weder mit der Zunge noch den Fingerspitzen gespürt werden können. Gröbere, spürbare Pulver sind ein Zeichen für mindere Qualität.
Feuchte: Ein hochwertiges und frisches Pulver weist noch eine gewisse Restfeuchte auf.
Geruch: Wenn man Matcha Tee öffnet und daran riecht, sollte man ein angenehmes herbes Grüntee-Aroma wahrnehmen. Schlechte Matcha Qualitäten erkennt man an penetranten Gerüchen, die an Ölfarbe erinnern.
Beim Geschmack kommt man buchstäblich auf seine Kosten, wenn man gewillt ist, die höheren Preise für wirkliche Premium-Qualitäten zu bezahlen. Geht es primär um die gesundheitliche Wirkung, tut es auch ein Matcha aus dem mittleren Preissegment. Wer Speisen, Getränke oder besonders grüne Smoothies mit dem Pulver herstellen will, kann auch auf preiswertere Produkte zurückgreifen, die speziell als ‚Koch-Matcha‘ angeboten werden.
Qualitätsstufen
Matcha gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen, die geschmacklich und preislich eindeutige Unterschiede aufweisen. In Japan wird vor allem zwischen zeremoniellem Matcha (Premium & Supreme) und Matcha zum Kochen oder Backen (Standard & Kochmatcha) unterschieden.
Supreme-Matcha
Vor der Ernte der Teeblätter werden diese etwa einen Monat lang voll beschattet. Dazu spannt man große Sonnensegel über die Pflanzen. Durch die Beschattung wird die Anreicherung von Chlorophyll und den wichtigen Aminosäuren in den Teeblättern gesteigert, was nicht nur für einen optischen Effekt - die knallgrüne Farbe - sorgt, sondern auch für besonders gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe.
Die Teeblätter werden vorsichtig von Hand geerntet, so dass man sicher sein kann, dass nur die ganz frischen, noch hellgrünen Triebe der Pflanze verwendet werden. Die Erstpflückung des Jahres, also die im Frühling als erstes gewachsenen Triebe, nennt man auch "First Flush". Aus dem "First Flush" entsteht der mit Abstand hochwertigste Matcha Tee.
Auch das weitere Herstellungsverfahren ist sehr aufwändig: Nach dem Dämpfen und Trocknen der Blätter wird das Blattfleisch händisch von den Blattrippen getrennt und in speziellen Granitmühlen stundenlang zu feinem Pulver gemahlen. Wird der Tee langsam gemahlen, kann sich weniger Hitze entwickeln, was den feinen Geschmack erhält. So entstehen die hohen Preise: 30 Gramm absolut hochwertiger Matcha Tee können durchaus 40 Euro kosten.
Premium-Matcha
Matcha Tees der Premium Klasse werden im Prinzip genauso angepflanzt und verarbeitet wie die Tees der Supreme Kategorie. Allerdings ist hier das Herstellungsverfahren nicht ganz so aufwändig. Durch schnelleres Mahlen zu Pulver kann sich die Qualität vermindern. Außerdem gibt es Hersteller, die das ganze Teeblatt mahlen und nicht das Blattfleisch von den Rippen trennen. So wird der Matcha Tee schneller und kostengünstiger hergestellt, was sich natürlich auch im Endpreis niederschlägt. Allerdings ist der Geschmack nicht der gleiche, wenn auch trotzdem noch hervorragend. Der Preis liegt durchschnittlich 10 Euro unter dem der absoluten Top-Tees.
Kochmatcha
Kochmatcha wird immer aus dem ganzen Teeblatt hergestellt, die Blätter werden also immer komplett gemahlen. Der Anteil an Bitterstoffen ist dadurch etwas höher und der Geschmack herber. Dadurch eignet sich Kochmatcha für Getränke, Speisen und Süßspeisen bzw. als Gewürz. Kochmatcha schäumt beim Aufrühren nicht so wie hochwertigerer Matcha Tee und wegen der leicht bitteren Geschmacksnote eignet er sich weniger zum Trinken als purer Tee.
Der Preis liegt hier um einiges niedriger als bei Premium- oder Supreme-Sorten. Das liegt nicht nur daran, dass immer das ganze Teeblatt verarbeitet wird, sondern auch an der kostengünstigeren maschinellen Ernte und Verarbeitung. Kochmatcha wird aus verschiedenen Grünteesorten hergestellt, wie zum Beispiel aus Gyokuro, Sencha, Minami Sayaka oder Kabusecha. 100 Gramm Kochmatcha sind bereits für unter 20 Euro im Handel erhältlich.
Die verschiedenen Tee Sorten
Wie schon in der Einleitung beschrieben, entstehen die verschiedenen Sorten nicht unbedingt durch eine andere Pflanzen-Sorte sondern durch die Anbau- und Verarbeitungsmethode der Teeblätter.
Tencha
Tencha Tee ist sozusagen die Vorstufe zum Matcha Tee. Er gehört wie Matcha zu den selteneren japanischen Grüntee-Sorten und ist kaum auf dem europäischen Markt zu bekommen, da er wenig angebaut und häufig auch gleich zu Matcha Tee weiterverarbeitet wird. Er macht in Japan etwa ein Prozent der Teeproduktion aus.
Tencha-Tee wird wie Gyokuro in den letzten drei bis vier Wochen vor der Ernte komplett beschattet. Das macht den Tee hochwertig, da z.B. mehr Aminosäuren erhalten bleiben, sowie mehr Mineralstoffe und Chlorophyll produziert werden. Außerdem bildet der Tee einen ganz besonderen Geschmack aus, den man auch Umami nennt. Umami bedeutet im Japanischen herzhaft, wohlschmeckend oder würzig. Dieser wird durch die Mineralstoffe, Fettsäuren und Aminosäuren, insbesondere dem L-Theanin hervorgerufen. Das gilt für alle Schattentees, wie beispielsweise auch Matcha.
Nach der Tee-Ernte wird der Tee innerhalb von 24 Stunden gedämpft, um eine Oxidation zu verhindern. Danach werden die Blätter wieder abgekühlt und sorgfältig getrocknet. Schließlich werden Stängel, Stiele und Blattrippen entfernt. Da Tencha-Tee meistens noch zu Matcha Tee verarbeitet wird, entfällt das Rollen der Blätter, was sonst bei der Grüntee-Verarbeitung Standard ist, um die Blattzellen aufzubrechen.
Gyokuro Matcha
Nicht ganz so zart im Geschmack, dafür jedoch etwas preiswerter, ist der Gyokuro Matcha. Dieser wird weniger intensiv beschattet: Zum einen erreichen die Teepflanzen noch ca. 50% des Sonnenlichtes, zum anderen ist die Beschattungszeit kürzer. Man spricht von einer Halbbeschattung, die einen milderen Tee hervorbringt, als komplett unbeschatteter Tee. Jedoch bildet er nicht ganz so viele Aminosäuren und liebliche Aromen, wie der Tencha-Macha.
Kabusecha
Kabusecha Tee gehört zu den Grüntee-Sorten, die vor der Ernte beschattet werden und damit ein feineres Aroma und wertvollere Inhaltsstoffe erhalten. Meistens dauert die Tee-Beschattung zwischen sieben und zehn Tagen, was etwas kürzer ist, als wie bei Tencha oder Gyokuro. Die Beschattung kann auch mit einer höheren Luftdurchlässigkeit durchgeführt werden. Die Qualität siedeln Teekenner etwas unter der des Gyokuro an. Damit kann man Kabusecha Tee aber immer noch als hochwertigen Grüntee aus Japan bezeichnen.
Der Geschmack von Kabusecha Tee ist süß, grasig und frisch. Seinen Namen hat Kabusecha dem Umstand zu verdanken, dass er beschattet und damit vor Sonnenlicht beschützt wird. „Kabuse“ bedeutet nämlich so viel wie „umhüllen“. Im Gegensatz zu Tencha oder Gyokuro Tee werden nicht die Teepflanzen als Ganzes bedeckt, sondern jeder einzelne Teestrauch wird extra umhüllt.
Die Verarbeitung des Kabusecha Tees findet so statt wie bei den meisten anderen japanischen Grüntees auch: Die frisch geernteten Teeblätter werden mit Hilfe von Wasserdampf vor der Fermentierung geschützt und dann maschinell gerollt, wodurch die Teeblätter aufgebrochen werden. Durch das Aufbrechen der Zellwände entfaltet sich das Aroma besser. Zuletzt wird der Tee mit Heißluft getrocknet und luftdicht verpackt.
Kukicha (Karigane)
Kukicha Tee wird aus den Stängeln und Blattrippen der Grünteepflanze gewonnen. Es handelt sich also um eine niedrige Blattqualität, aber trotzdem ist der Geschmack sehr gut und der Preis stimmt auch. Geschmacklich wird Kukicha Tee als mild und fruchtig beschrieben, teilweise auch etwas sahnig. Es gibt allerdings je nach Herstellung des Kukicha leichte Geschmacksnuancen, denn die Stängel und Teeblattrippen werden bei der Herstellung von anderen Grüntee-Teesorten Tee aussortiert und dann für die Herstellung des Kukicha verwendet.
Übersetzt heißt Kukicha so etwas wie „Stängeltee“. Der milde sahnige Geschmack rührt genau von den Stängeln her, in den Stängeln befinden sich weniger Bitterstoffe und auch weniger Koffein als in den Blättern und Knospen selbst. Für die Herstellung von Kukicha Tee werden keine eigenen Pflanzen angebaut, das sie ja aus anderen Teeernten stammen. Stängeltee wird häufig auch unter dem Namen Karigane verkauft. Dieser stammt in der Regel von Stängeln des Sencha oder Gyokuro Tee, welche als erstklassige Tees einzustufen sind.
Minami Sayaka
Alternativ zur aufwendigen Verarbeitung mit den Granitmühlen werden Strauchsorten wie Minami Sayaka angebaut, die kleinere Teeblätter haben. Ihr feines Blatt kann in Keramik-Mühlen komplett gemahlen werden, die kostspielige Befreiung von den Blattrippen entfällt. Ein Mahlen in Granitmühlen ist hierbei nicht möglich und das Pulver wird nicht so fein, wie zum Beispiel beim Tencha-Matcha.
Oku Midori, Sae Midori, Asatsuyu und Goko
Neben Minami Sayaka gibt es andere Strauchsorten, deren Blätter von vornherein weniger Bitterstoffe aufweisen, wie Oku Midori, Sae Midori, Asatsuyu und vor allem Goko. Diese Sorten werden angebaut, um preiswertere Alternativen zum original Tencha-Matcha anzubieten.
Hourai, Ten & Fuku Matcha
Dabei handelt es sich nicht um verschiedene Tee- oder Matchasorten sondern lediglich um Produktbezeichnungen. Hourai, Ten und Fuku sind Produktnamen von Aiya.
Anbauregionen
Grüner Tee wird aus der Teepflanze Camellia Sinensis gewonnen, die seit mehreren Jahrhunderten in Japan und China angebaut wird. Heute gibt es auch Kreuzungen mit der Pflanze Camellia Assamica, um feinere Aromen zu erzeugen. Die Teepflanzen benötigen spezielle klimatische Bedingungen - je höher die Sonneneinwirkung und Regenfälle sind, umso besser gedeihen die Teepflanzen.
Regionen, in denen ein großer Unterschied zwischen Tages- und Nachttemperatur herrscht, sind ebenfalls von Vorteil. Die Teepflanze Camillia Sinesis ist eine subtropische Pflanze und nicht kälteresistent. In den Höhenregionen mit Reizklima erreichen die Pflanzen eine besondere gesundheitliche Güte, denn dort wachsen die Pflanzen langsam und bilden mehr Nährstoffe aus. Die Beschaffenheit der Böden spielt zusätzlich eine Rolle für das Wachstum, die Nährstoff-Produktion und die Geschmacksausprägung von grünem Tee.
Die besten Bedingungen für den Anbau dieser Pflanzen findet man daher im Süden Japans. Dort wird der meiste Grüntee angebaut. Wo diese einzelnen Tee-Anbaugebiete liegen, erfährst du hier.
Shizuoka
Das bedeutendste Anbaugebiet für grünen Tee liegt fast im Zentrum Japans auf der Hauptinsel Honshu und dehnt sich über eine Strecke von über 150 km aus. Ungefähr 40 Prozent der gesamten Grünteeproduktion Japans stammen aus diesem Gebiet. Dort ist das Klima mild, die durchschnittliche Niederschlagsmenge ist ideal und in dieser hügeligen Region herrscht außerdem ein günstiges Reizklima. In der Region Shizuoka werden überwiegend die Teesorten Sencha, Sencha Fukamushi und Gyokuro angebaut. Rund um den Vulkanberg Mount Fuji wird der hochwertigste Tee angebaut.
Kyushu
Kyushu ist eine gebirgige und vulkanaktive Insel im Südwesten von Japan. Hier herrscht subtropisches Klima, so dass Teesorten gut gedeihen können. Auf der Insel befinden sich weitere Tee-Anbaugebiete wie Yame, Fukuoka, Mivazaki, Ureshino oder Kagoshima.
Kagoshima
In dieser Region findet man das zweitgrößte Teeanbaugebiet Japans. Da die Teefelder hier recht eben sind, wird der Tee häufig maschinell geerntet. Die Tee-Produktion wurde in dieser Region in den letzten Jahren immer mehr ausgeweitet. Hier wird unter anderem hochwertiger Sencha-Tee angebaut.
Miyazaki
Dieses Anbaugebiet für grünen Tee ist bekannt für die Herstellung von qualitativ hochwertigem Sencha. Außerdem gedeihen hier auch die Sorten Tamaryokucha und Kamairicha.
Yame und Fukuoka
In der Region Yame der Präfektur Fukuoka gedeiht Gyokuru Tee besonders gut. Das Anbaugebiet ist eher klein, aber der Tee zeichnet sich durch einen besonderen geschmacklichen Charakter aus.
Mie und Sencha
Auf der Hauptinsel Honshu in der Region Kinki befindet sich die Präfektur Mie. Hier liegt die drittgrößte Anbauregion für Grüntee. Teekennern sagt diese Region etwas, denn hier werden hochwertiger Sencha und Kabusecha und außerdem Gyokuro-Tee angepflanzt. Die Tradition des Teeanbaus wird hier schon besonders lange gepflegt.
Uji
Südlich der Stadt Kyoto liegt die kleine Teeanbau-Region von Uji, in welcher etwa 3 Prozent des gesamten japanischen Grün-Tees gepflanzt werden. Hier werden besonders edle Grüntees gewonnen. Die hohe Qualität ist weltweit bekannt, denn es wird größtenteils beschatteter Tee hergestellt. Dazu gehören Tencha, Matcha und Gyokuro Tee. Von hier aus wird heutzutage der Weltmarkt beliefert. Übrigens hat man in Uji die Herstellungsmethode für Sencha Tee entwickelt.
Nishio
In der Region Nishio findet man ein mildes Klima und besonders fruchtbaren Boden vor. Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit recht hoch. Dies sind ideale Bedingungen für den Anbau von Tencha Tee, aus welchem man auch den pulverförmigen Matcha Tee herstellt. Die Gegend ist die größte Anbauregion für Matcha Tee, hier wird etwa ein Viertel des gesamten japanischen Matcha Tees produziert.
Weitere Grüntee Sorten
Im Zusammenhang mit Grünem Tee werden die folgenden Sorten immer wieder genannt. Aus diesen Sorten wird in der Regel aber kein Matcha hergestellt. Um die Unteerscheidung der verschiedenen Sorten zu ermöglichen, folgt ein kurzer Überblick.
Sencha Tee
Sencha Tee gehört zu einer der beliebtesten und bekanntesten grünen Teesorten. Sie nimmt den größten Anteil in der japanischen Teeproduktion ein. Der Geschmack von Sencha ist mild und leicht grasig. Der klassische grüne Tee hat im Vergleich zu anderen Grünteesorten einen recht hohen Theanin-Gehalt. Diese Aminosäure sorgt für eine Milderung der Koffeinwirkung im Grüntee und soll stressreduzierend bzw. beruhigend wirken. Deshalb trinken viele Menschen diesen Tee gerne während ihrer Arbeit. Da der Koffeingehalt im Sencha Tee niedrig ist, wird er gerne auch spätnachmittags oder abends getrunken - ohne negative Auswirkungen auf den Schlaf.
Sencha Tee wächst auf Teefeldern unbeschattet im Sonnenlicht. Dadurch ist der Catechin-Gehalt in den Teeblättern erhöht, was nicht nur für einen frischen Tee-Geschmack sorgt, sondern auch gesundheitsfördernd sein soll und Krebs, Karies oder Herzerkrankungen vorbeugen kann.
Sencha wird aus jungen Blättern und Knospen hergestellt. Geschmacksunterschiede entstehen in der Regel nicht durch unterschiedliche Anbaugebiete oder klimatische Bedingungen, sondern durch den Erntezeitpunkt. Die erste Pflückung (auch First Flush genannt) ist immer die beste und hochwertigste Ernte. Der Geschmacks- bzw. Qualitätsunterschied ist im Vergleich zu späteren Ernten ziemlich groß.
Verarbeitet wird Sencha Tee wie die meisten anderen japanischen Grünteesorten: Die Teeblätter werden in heißem Dampf erhitzt, damit sie nicht fermentieren und anschließend maschinell so bearbeitet, dass die Zellwände brechen und sich damit das Aroma gut entfalten kann. Danach werden die Teeblätter in Heißluft getrocknet und luftdicht verpackt.
Bancha Tee
Bancha Tee ist wie Sencha eine bekannte und weit verbreitete Grünteesorte. Übersetzt bedeutet „Cha“ Tee und „Ban“ soviel wie gewöhnlich. In Japan ist Bancha somit „Gewöhnlicher Tee“.Er wird gerne zum Essen getrunken, zumal der Tee auch verdauungsfördernd wirken soll.
Der Unterschied zwischen Bancha und Sencha besteht im Erntezeitpunkt. Die Teesträucher sind die gleichen. Für Bancha werden die Teeblätter verarbeitet, die nach der Pflückung des Sencha Tees nachwachsen. Diese Blätter sind etwas gröber. Geerntet wird der Tee meistens im Juni und August. Bancha enthält wenig Koffein, kann also auch von Kindern bedenkenlos getrunken werden.
Der Geschmack ist recht weich, frisch und leicht grasig. Der Geschmacksunterschied zum Sencha-Tee liegt darin, dass der Tee aufgrund der späteren Ernte einer längeren Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Durch die zusätzliche bzw. längere Sonneneinstrahlung ist der Anteil an Gerbstoffen höher als in Sencha Tee. Deswegen ist der Bancha nicht ganz so mild im Geschmack.
Wie fast alle anderen Grünteesorten in Japan wird Bancha Tee nach der Ernte mit Dampf erhitzt, um damit die Oxidation der Teeblätter zu unterbinden. Anschließend werden die Blätter gerollt, wodurch die Fasern der Pflanzen brechen und sich das Aroma entfaltet. Zuletzt wird der Tee noch mit Heißluft behandelt und verpackt.
Tamaryokucha Tee
Aus dem Japanischen übersetzt heißt dieser grüne Tee soviel wie „Edler grüner Tee“. „Tama“ steht für Juwel oder Edelstein, „ryoku“ bedeutet grün und „Cha“ heißt übersetzt Tee. Tamaryokucha ist also ein sehr edler Tee, dessen Besonderheit die Herstellung ist. Während Sencha-Tee vor dem Trocknen zu Nadeln gerollt wird, bleibt Tamaryokucha in seiner Form mit gekräuselten Blättern erhalten. Der Tee wird entweder geröstet (trocken erhitzt) oder bedampft. Gedämpften Tamaryokucha nennt man auch Mushi Guricha. Trocken erhitzter Tamaryokucha ist unter dem Namen Kama Guricha bekannt. Es muss eine der beiden Verarbeitungsmethoden gewählt werden, um damit die Fermentierung der grünen Teeblätter zu verhindern.
Meistens wird Tamaryokucha bedampft, weil dieser Vorgang schonender ist, mehr Mineralien und Vitamine erhält und außerdem der Geschmack nicht leidet. Gerösteter Tamaryokucha erinnert geschmacklich ein wenig an gekochtes Gemüse.
Tamaryokucha Tee schmeckt im Gegensatz zu anderen Grünteesorten nicht grasig, sondern mild-würzig und erinnert ein wenig an Beeren. Es gibt noch weitere Versionen des Tamaryokucha Tees, beispielsweise Kamairicha oder Kama-Guricha Tee. Der Unterschied ist, dass hier der Tee trocken erhitzt wird.
Für die Verarbeitung des Tamaryokucha Tees werden verschiedene Teeblätter verwendet. Dazu gehören sowohl feine Blätter aus der Ernte im Frühjahr, als auch Blätter aus der Herbst- und Winterernte. Der Anteil der Tamaryokucha Teeherstellung beträgt nur fünf Prozent der gesamten japanischen Grünteeproduktion. Und trotzdem gibt es innerhalb dieser Teesorte verschiedene „Spielarten“.
Nur wenige japanische Teehersteller sind in der Lage, guten Kamairicha Tee herzustellen, weil die Trockenerhitzung nicht einfach ist. Hier braucht es Erfahrung, die Hitze und Dauer der Trocknung präzise zu steuern, damit die Fermentierung gerade so gestoppt wird, aber nicht mehr mit den Teeblättern passiert.
Hojicha Tee
Hojicha Tee ist grüner gerösteter Tee. Die Blätter des Hojicha Tees sind bräunlich und könnten auf den ersten Blick für schwarzen Tee gehalten werden. Aber nicht nur das Aussehen, auch der Geschmack von Hojicha unterscheidet sich von vielen anderen Grünteesorten. Er ist mild und malzig oder nussig.
Im Gegensatz zu anderen Teesorten ist der Koffein-Gehalt in Hojicha gering. Deshalb kann man den Tee auch noch vor dem Schlafengehen bedenkenlos trinken. Durch den niedrigen Koffeingehalt ist er sehr magenschonend und bekömmlich.
Hojicha spielt nur in Japan eine Rolle. Er wurde in Kyoto „erfunden“, als ein Kaufmann den Einfall hatte, Tee zu rösten. Deswegen wird Hojicha hauptsächlich in der Region um Kyoto hergestellt. Meistens verwendet man für die Produktion von Hojicha Sencha oder Bancha Tee von eher geringer Qualität. In der Herstellung gibt es einen Unterschied zu anderen grünen Tees: Die Blätter des Tees werden bei hohen Temperaturen geröstet, bis sie gleichmäßig braun werden und sich das Aroma in eine dezent nussige Note verwandelt. Hojicha ist ein Alltagsgetränk, das oft in japanischen Restaurants angeboten und auch eisgekühlt serviert wird.
Genmaicha Tee
Genmaicha Tee ist grüner Tee mit gepufftem Naturreis. Angeblich soll es sich bei Genmaicha um ein Zufallsprodukt aus dem 15. Jahrhundert handeln. Ein unachtsamer Diener hatte damals Teeblätter aus Versehen mit Reis vermischt und das Ganze geröstet. Wie es damals üblich war, wurde der Untergebene geköpft. Anschließend trank sein Herr den Tee und war vom malzigen Röstaroma des Tees begeistert.
„Genmai“ bedeutet übersetzt Naturreis. Die Qualität von Genmaicha ist abhängig von der Qualität der Grünteeblätter und dem Reis. Oft wird in Japan Genmaicha als einfaches Alltagsgetränk konsumiert und auch in einfacheren Restaurants angeboten. Diese Tee-Sorte wird also nicht gerade als qualitativ hochwertig eingestuft. Im Grunde wird der Tee ja auch gestreckt durch den Reis, dieser wird separat geröstet und dann mit dem fertigen Tee vermischt. Alternativ kann der Tee auch zubereitet werden, indem er direkt zusammen mit Reiskörnern in einer Pfanne geröstet wird. Grüntee muss ohnehin erhitzt werden, um die Fermentierung zu unterbinden. Außerhalb von Japan findet man Genmaicha eher selten.
Mecha (Jinko)
Mecha Tee - auch unter dem Namen 'Jinko' bekannt - ist ein Tee, der aus gerollten jungen Blättern besteht. Für die Herstellung werden auch die noch geschlossenen Knospen verwendet. Übersetzt bedeutet Mecha auch so viel wie „Knospentee“. Die Besonderheit des Mecha liegt in der Art der Teeblätter, die verwendet werden. Mecha Tee wird nicht auf Teefeldern angebaut, die verwendeten Blätter werden bei der Herstellung von Gyokuru Tee aussortiert und eigens verarbeitet.
Daher wird die Tee Qualität auch eingestuft wie bei Gyokuru. Die Inhaltsstoffe sind ebenfalls die gleichen. Mecha Tee hat einen hohen Koffeingehalt und wirkt daher anregend. Der Anteil an Gerbstoffen ist geringer, als bei anderen grünen Teesorten. Das Aroma ist mild, nussig und zugleich sahnig. In Japan wird Mecha Tee auch gerne in Sushi Restaurants oder nach Mahlzeiten serviert, um den Geschmack zu neutralisieren.
Konacha
Dieser Tee besteht aus sehr fein geschnittenen Teeblättern, welche bei der Herstellung von anderem grünen Tee, wie zum Beispiel Gyokuru aussortiert wurden. Wenn für diesen Tee die Blätter nach der Ernte gerollt werden, brechen viele davon. Diese Blätter werden dann für die Herstellung von Konacha verwendet. Man schneidet die Blätter gleichmäßig fein. Deshalb ist er auch als „Krümeltee“ bekannt. Konacha Tee ist sehr ergiebig und da er ein Nebenprodukt des hochwertigen Gyokuru ist, erhält man mit Konacha eine preiswerte gute Alternative.
Konacha schmeckt leicht süß und niemals bitter. Dieser Tee lässt sich einfach und schnell zubereiten. Er wird einfach mit heißem Wasser aufgegossen und man lässt ihn dann für 20 bis 30 Sekunden ziehen. Zum Eingießen in die Tasse verwendet man ein feines Sieb.